
Book Gazette
BUCHENTDECKUNGEN AUS UNABHÄNGIGEN VERLAGEN
-
Von weiss zerstäubter Natur
Es ist zwar September und weiterhin warm, der Schnee wird noch auf sich warten lassen. Trotzdem passen diese Gedichte über und mit Schnee ganz gut hierhin, denn manchmal reicht es ja, wenn der Schnee ein herbeigerufener ist. Denn auch der Herbeigerufene kann verzaubern und in eine leicht glitzernde, weiss-stille Wunderwelt entführen.
-
Für Niemanden
Ein Buch für Niemanden. Nicht, dass es niemanden ansprechen würde, aber es ist niemandem gewidmet. Ganz explizit, denn es soll auch für niemanden sein.
-
Man kann nicht alles Hören
Die Welt macht Lärm. Viel zu viel Lärm. Besonders für die empfindlichen Ohren von Jodel. In grossflächigen Sprachbildern malt Belinda Cannone diesen Lärm aus und versucht, daraus eine harmonische Verknüpfung zu basteln.
-
Grobiane in Pastellfarben
Grob umrissen ist sie, die Welt dieser Graphic Novel, in der ein junger Mensch seinen Platz sucht. Moa Romanova illustriert die Sinnsuche in dieser groben Welt in ausgeleierten Farben und mit staksigen Menschen.
-
Briefe von der Front
Eine Anklageschrift, verpackt in Briefen. Simone Hirts Roman wirft wütende Zeilen dem Abgrund entgegen. Energisch und geschwätzig.
-
Sind alle hier Krokodile?
Ein Krokodil sucht seinen Platz in der Welt. Den zu finden ist nicht leicht im Taiwan der 1990er-Jahre. Es müssen gesellschaftliche Vorurteile, Selbstzweifel und die Liebe, die grosse allumfassende Liebe, navigiert werden. Kein einfaches Manöver. Ganz besonders für Krokodile nicht.
-
Die Grausamkeit der Gesetzmässigkeit
Weder Titel noch Cover dieses Romanes lassen erahnen, welche schauerliche Geschichte sich im Innern verbergen wird. Drei gebeutelte Schicksale, die eng aneinander geknüpft sind, bahnen sich ihren Weg auf einer grausamen Insel.
-
Der grosse böse Wolf und seine Göttin
Nicht mancher Graphic Novel ist so explizit. Nicht mancher ist dermassen detailliert gezeichnet und radikal in seinen Stoffen. In grossflächigen, detailverliebten Bildern erzählt Nina Bunjevac von sexueller Gewalt und bösen Wölfen.
-
Besenfeminismus
Knollennase mit Warzen und Rabe auf der Schulter? Mona Chollet entwirft in ihrem Buch ein Bild der Hexe, dass sich gängigen Klischees widersetzt: das einer selbstbewussten, selbstbestimmten Frau.
-
Auf der Suche
Ein Erzählband, der nur so tut, als ob er einer sein. Ein fragmentarischer Roman der sagt, er sei keiner. Und die schwierige Suche nach der eigenen Identität, behindert durch Erinnerungen an die Mutter und einen Bürgerkrieg.
-
Wenn dich der Papst nach Schwamendingen schickt
Gion Mathias Cavelty nimmt seine Leser*innen mit auf eine Reise. Bevölkert von (man verzeihe mir hier die krude Vereinfachung) Cello spielenden Brüdern, sprechenden Büchern, gestandenen Heiligen und ein paar dörflichen Satanisten. Auf diesem Höllenritt bleibt tatsächlich kein Stein auf seinem Platz.
-
Blaue Bananen & Flaschenpost
Ein eigentümlicher Blick auf Nachbarschaft und zwei Blicke aufs Elternsein, einmal aus kindlicher Perspektive, einmal aus Sicht der Mutter. Wir habens hier mit drei neuen grafischen Werken zu tun, die ganz eigene Zugänge zur Welt erschaffen.